Am 15.03.2016 besuchten 12 Kamerad*innen die Leitstelle Nord in Harrislee. 7 Jahre nach der Inbetriebnahme konnten wir endlich einmal die Räumlichkeiten und Köpfe zu den Stimmen an Funk und Telefon kennenlernen. Mehr Kontakt besteht normalerweise nicht zu den Kollegen der Leitstelle. Und immerhin sind sie, indirekt, für unsere manchmal kurzen Nächte verantwortlich..
Es begrüßte uns Karl-Heinz , ein ehemaliger Mitarbeiter der Leitstelle. Als erstes sammelten wir uns in einem Besprechungsraum, wo er uns die Geschichte und den Hintergrund der Leitstelle sehr anschaulich erläuterte. Auch das dahinter stehende Konzept und die Besonderheiten der Leitstelle selbst, als auch die Besonderheiten im Zuständigkeitsgebiet. Ein paar Fakten zum Einsatzgebiet:
- 550.000 Einwohner
- 1,8 Millionen Touristen im Sommer
- 85.000 Einsätze
- 375 Feuerwehren
- 21 Rettungswachen
- 1 Luftrettungszentrum
- 1 Berufsfeuerwehr
Weitere Besonderheiten:
- Inseln, Halligen und Wattenmeer
- Luftrettung
- Hindenburgdamm
- Zusammenarbeit mit Dänemark
- Seenotrettung mit DGzRS
Nach kurzer Pause ging es los mit der Führung wobei wir Ruheräume, Stabsräume und natürlich die beiden Leitstellenräume von Polizei und Feuerwehr/Rettungsdiensten sahen. Auch bekamen wir bis ins Detail einen Disponentenplatz mit allen Monitoren, Fenstern und der dahinter stehenden Technik erklärt. Nach einem kurzen Hallo im „scharfen“ Leitstellenraum, wo wir echten Einsätzen beiwohnen konnten, hatten wir die Möglichkeit selber Einsätze am Tisch abzufragen und einzugeben (simuliert und natürlich wurde nicht alarmiert!). Neu war für alle, dass man heutzutage nicht mehr die 5 „W-Fragen“ beantworten oder ansagen muss, sondern ganz im Gegenteil nur die Fragen des Disponenten beantwortet! Zur Unterstützung der Abfrage kann der Disponent auf einem kleinen Touchscreen Fragen ablesen.
Deutlich machte Karl-Heinz uns die Anforderungen und den Arbeitsalltag eines Leitstellendisponenten klar, der heute längst nicht mehr nur Notrufabfrager ist sondern hochgeforderter Dienstleister für Bürger und Hilfsorganisationen. Nach zweieinhalb Stunden war er dann durch mit seinem Programm und wir alle Fragen los, so dass wir uns verabschiedeten.
An dieser Stelle noch einmal einen ganz großen Dank an Karl-Heinz für seinen kurzweiligen, hochinformativen und unterhaltsamen Bericht samt Führung. Und danke dass er alle unsere Fragen so geduldig beantwortet hat! Wir können jedem nur empfehlen einmal einen Besuch in der Leitstelle zu machen (egal ob Hilfsorganistion oder Kegelverein).